Große Literatur ist es nicht, was Ernst Jünger seiner Familie in den Feldpostbriefen über seine Kriegserlebnisse berichtete – zu hektisch wirken diese Mitteilungen der Jahre 1915 bis 1918 oft, zu aufgesetzt und zuweilen unreif, was Ton und Inhalt betrifft. Interessant sind diese Briefe aber allemal, geben sie doch Einblick in die innere Entwicklung des jungen Schriftstellers, der für seine Tagebuch-Reflexionen zum Ersten Weltkrieg, „In Stahlgewittern“, und vor allem für den Roman „Auf den Marmorklippen“ literarischen Ruhm und internationale Anerkennung erhalten sollte.
Lebensklug durch den Krieg
„Ich habe noch nie einen Menschen so klar auf dem Korn gehabt“ – Zwischen Ehre und Ehrgeiz: Ernst Jüngers Feldpostbriefe. Von Stefan Meetschen