Mit Blut ist sie geschrieben, die Signatur unter dem Haupt des Täufers in San Giovanni in Valletta auf Malta: „F Michelang“. Ein eindeutiges Bekenntnis zur Märtyrertheologie des Malteserordens, in den „Fra Michelangelo“ 1608 ehrenvoll aufgenommen worden war. Bei der Enthüllung des Bildes freilich saß Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio, im Ordensgefängnis: dem Organisten hatte er nachts die Tür eintreten helfen, beim anschließenden Waffengang war ein Ritter getötet worden. Mit Hilfe von Verbündeten konnte Caravaggio fliehen – wie schon 1606 aus Rom, wo er ebenfalls in eine Schlägerei mit tödlichem Ausgang verwickelt war.
Leben mit konkurrierenden Moralvorstellungen
Vor 400 Jahren starb Caravaggio – Die Kunsthistorikerin Sybille Ebert-Schifferer sprach in München über die Frömmigkeit in den Bildern des Malers