Der Lyriker Thomas Stearns Eliot (1888-1965) hatte bereits seine Arbeitswelt als ödes wüstes Land empfunden. Er arbeitete im Londoner Bankenviertel, als Bankangestellter und Formulare gebeugt. Lange hatte er auch seinen Arbeitsplatz in einem Kellerbüro der Royal Exchange am Cornhill 17, über sich ein dürftiges Fenster zum Gehsteig hin, auf dem dumpf die Schritte der Passanten hallten. Mit seinem Gedicht „Waste Land“ erreichte er 1922 den Durchbruch als Dichter, mit Bildern der Sinnleere in der Londoner City.
Nur ein Jahr
Eigentlich wollte Eliot als amerikanischer Gaststudent nur ein Jahr in Oxford verbringen, um bei dem Hegelianer Francis Herbert Bradley in Philosophie zu promovieren. Doch dann entschied sich Eliot gegen die wissenschaftliche Karriere, die ihm in Amerika wohl sicher gewesen wäre. Und so musste er sich nun finanziell über Wasser halten.
Nobelpreis und Taufe
Doch Eliot, der 1948 den Literaturnobelpreis erhielt, hatte trotz seiner düsteren Weltsicht noch eine andere Seite. In „The Waste Land“ sind zwei Kirchen genannt, St. Magnus the Martyr und St. Mary Woolnoth, in denen er sich oft aufhielt. Besonders in St. Mary Woolnoth entging er häufig dem Lärm der Stadt. Am 29. Juni 1927 wurde Eliot dann schließlich in der anglikanischen Kirche getauft und bekam die britische Staatsbürgerschaft. DT/ari
Lesen Sie in der kommenden Tagespost einen Bericht über T.S. Elliot.