Hat die Politik die Eltern aufgegeben? Oder sieht sie in ihnen nur eine lästige Konkurrenz? Diesen Eindruck könnte man gewinnen, wenn man die Äußerungen vieler Politiker hört – aus dem rotgrünen Lager sowieso, aber auch aus den C-Parteien –, die die Erziehung in „professionelle Hände“ geben wollen oder den Eltern nur den Umgang mit Schnaps und Tabak zutrauen, nicht aber mit Kindern. Das mag daran liegen, dass die Politik in Funktion der Wirtschaft denkt und diese den immer größer werdenden Fachkräftemangel vor allem mit jungen, gut ausgebildeten Frauen beheben will, die in der Regel auch preiswerter sind und, wenn sie Kinder haben, weniger zum Wechsel der Arbeitgeber neigen.
Feuilleton
Kompass für die Elternkompetenz
Was Eltern, Politik und Wirtschaft tun können für das Wohl der Familie. Von Franz Salzmacher