Die Welt ist immer im Übergang. Epochen oder vermeintlich festgefügte Ordnungen an Institutionen und Ideen erhalten diese Ordnung zuvörderst aus dem Rückblick. Das gilt für die Idylle der eigenen Kindheitserinnerungen – wenn es denn tatsächlich eine einigermaßen durchschnittliche Kindheit gewesen war; das gilt für die Geschichtsschreibung und das politische Bewusstsein. Altertum, Mittelalter, Neuzeit, Moderne, Postmoderne – das sind Begriffe, die im Blick zurück sich geformt haben. Der Mensch im Mittelalter wusste nicht, dass er im Mittelalter lebte.
Kommentar: Zeiten des Übergangs
Von Johannes Seibel