Über Tote nur Gutes. Ein posthumer Seelenschutz, der längst nicht für jeden verstorbenen Diktator, Schwerverbrecher oder Kriminellen gelten sollte, der im Fall des im August 2010 verstorbenen Regisseurs Christoph Schlingensief aber durchaus Gültigkeit besitzen darf. Zu viel verdankt die Kirche diesem abenteuerlichen Multigeniekünstler aus dem Ruhrgebiet, der zwischen Bayreuth und Burkina Faso, Berlin und Venedig die Welt mit seinen Opern-, Theater- und Filmprojekten in kreativer Dauerspannung hielt. Und mit seiner schonungslos öffentlich gemachten Krebserkrankung einen unkonventionellen, aber beachtenswerten Beitrag zur Neuevangelisierung leistete. Denn: Welcher Künstler hat in den vergangenen Jahren derart offen über seinen Glauben, ...
Kommentar: Wir wissen, wer er war
Von Stefan Meetschen