Wenn japanische Studenten zum ersten Mal ihr Land verlassen (denn wo mochte man zuvor lieber Urlaub haben als in Japan?) und nach Deutschland kommen, sprechen sie regelmäßig von einem Kulturschock. Sie kommen aus einem Land, in dem der Alltag vollständig geregelt ist und in dem jeder seine Rolle im engmaschigen Netz der Gesellschaft spielt. In Deutschland dann plötzlich eine ungeahnte Freiheit – jeder geht hier scheinbar seinen Wünschen nach, verhält sich individuell, die Verkäuferin unterhält sich beim Bedienen mit der Kollegin und überhaupt nimmt man es mit Umgangsformen und Alltagsregeln nicht so ernst.
Kommentar: Das Recht ist öffentlich
Von Alexander Riebel