Die Europäische Union (EU) verstehe sich nicht bloß als eine Wirtschaftsgemeinschaft, sondern auch als eine Wertegemeinschaft. So hört und liest man immer wieder. Und wer die Unbestechlichkeit zur Kenntnis nimmt, mit der derzeit die Verhandlungen über einen Beitritt des NATO-Partners Türkei geführt werden, wird auch konstatieren müssen, dass solche Formulierungen mehr sind als hübsch klingende Sonntagsreden. Dass sich die Europäische Union zu Recht als Wertegemeinschaft betrachtet, heißt freilich nicht, dass bei ihren Repräsentanten auch schon immer Einigkeit darüber bestünde, welche Werte man gemeinsam habe. Auch EU-Parlamentarier sind Kinder ihrer Zeit und anfällig für die Ideologien, die in unseren Tagen oft hässliche Blüten treiben.
Kommentar: Aufklärung der Aufklärung
Von Stefan Rehder