Alte Musik ist eine ganz neue Erfindung. Denn in früheren Jahrhunderten wurde die Musik für den Gottesdienst, aber auch die für weltliche Anlässe in jeder Zeit je neu geschrieben. Kaum jemand kam auf die Idee, sich mit älteren Kompositionen zu beschäftigen oder sie gar aufzuführen. Wer es dennoch tat, war in der Regel Komponist und wollte die Werke seiner Vorgänger studieren, um sich weiterzubilden. Heute ist die Situation genau umgekehrt. Die in unseren Kirchen oder in Konzertsälen erklingende Musik stammt überwiegend aus dem 16., 17., 18. oder 19. Jahrhundert. Es ist gut und wohltuend, diese Musik zu spielen und zu hören, aber es öffnet auch neue Perspektiven, sich mit Musik zu beschäftigen, die in unserer Zeit entstanden ist.
Klangräume für die sakrale Musik unserer Tage schaffen
Klingende Offenbarungen in mehreren Städten – Die Tage neuer Kirchenmusik in Bayern. Von Barbara Stühlmeyer