Der Doyen der katholischen Publizistik, Paul Badde (72), spricht im Interview mit der “Tagespost” über das Abendland, dem sein neues Sachbuch gewidmet ist. Das Abendland sei für ihn “eine Geschichte der Verwandlungen und ein Labor der Krisen”, so der 72-jährige Journalist, der seit vielen Jahren in Rom lebt. “Es ist diese Geschichte, der wir unsere Freiheit verdanken.”
Societas perfecta
Dabei blendet der studierte Historiker die Schattenseiten nicht aus. “Auch Missbrauch gehört wesentlich zur Signatur des Abendlands. Ein Beispiel: Der Traum einer „Societas perfecta“ am Ende der Zeiten hat die Geschichte des Abendlands dynamisch gemacht wie mit einem kosmischen Treibsatz. Diese Sehnsucht aber wurde im letzten Jahrhundert schließlich von den Regimes der Sowjets und Nazis umstandslos auch für deren diabolische Projekte vereinnahmt.”
Gefühl von Heimat
Es überwiege aber das Positive, das “Gefühl von Heimat”. Denn: “Das Abendland lässt sich im heutigen Europa vielleicht am besten an seiner Schönheit erkennen, von Santiago de Compostela bis nach Venedig und von Wilna in Litauen und Krakau in Polen bis nach Sevilla und Lissabon. Das Abendland steckt als ein einziges Schatzhaus in der Architektur Europas. Schauen Sie allein auf Italien. Dieses Land beherbergt circa 80 Prozent des Weltkulturerbes der Unesco, habe ich mir einmal sagen lassen, wovon noch einmal 80 Prozent einen kirchlichen Ursprung hat.” DT/mee
Der katholische Star-Autor Paul Badde über das Abendland. Lesen Sie das ganze Interview in der kommenden Ausgabe der Tagespost.