Dass man sich Philosophen als verschrobene, asketische Einzelgänger vorzustellen habe, ist ein Mythos, der nur auf die wenigsten Denker zutreffen mag. Einer der ersten, der bewusst mit diesem Bild spielte, war René Descartes. Eine kränkelnde Kindheit hinterließ bei ihm ihre Spuren. Richtig gesund war der Franzose nie, andere Menschen waren darum nicht so das Seine. Überraschend dürfte darum nicht sein, dass sein berühmtes „Cogito ergo sum“ an einem einsamen Winterabend vor einem warmen Ofen entstanden sein soll. Descartes berichtet in einem seiner Briefe, er sei „den ganzen Tag über allein im warmen Zimmer eingeschlossen“ gewesen und hatte so „jegliche Muße, mich mit meinen Gedanken zu unterhalten“.
Im Reich der Realitäten
Charles Taylor und Hubert Dreyfus skizzieren eine neue Philosophie der Wirklichkeit, und stützen sich auf traditionelles Denken. Von Alexander Ertl