Da vergnügen sich ziemlich menschelnde Affen mit einem Weinkrug, und auf einer riesigen Rübe posiert ein fescher Landsknecht. Zwischendrin schnattert ein Kuckucksweibchen, und daneben balanciert ein nicht mehr ganz zartes Jesulein auf einer Rose. Kaiser Maximilian I. hat sich beim Beten bestimmt nicht gelangweilt. Sofern er überhaupt einen Blick in die kostbare Vorlage warf. Sein persönlicher, reich verzierter Band gehört zum Besten der Buchmalerei des frühen 16. Jahrhunderts und steht im Mittelpunkt einer exquisiten Ausstellung der Bayerischen Staatsbibliothek.
Im Mittelpunkt steht das Gebetbuch Kaiser Maximilians I.
Dürer, Cranach, Furtmeyr – Die Bayerische Staatsbibliothek in München öffnet ihre Schatzkammer und zeigt Buchmalerei des 15. und 16. Jahrhunderts. Von Christa Sigg