Im frühen Mittelalter bis in die Neuzeit war es ein tief verwurzelter Brauch, einen Heiligen in einer Notlage um Hilfe anzurufen. Heute haben wir den eingespeicherten Notruf 110 und in wenigen Minuten kommt der Rettungsdienst. Doch wie verhielt sich der Mensch in vergangenen Zeiten, wenn es um Leben oder Tod ging? Sogar den einfachen Alltag zu überstehen, war keine Selbstverständlichkeit. In einem von Lichtverschmutzung bedrohten Planeten mag man es sich kaum vorstellen: die Menschen hatten panische Angst vor der Dunkelheit und wohl auch vor nächtlichen Dämonen. Es gab in alltäglichen Ängsten und Nöten fast keine medizinische Versorgung, keine Schmerzmittel, keine Arbeitslosen-, Kranken- oder Rentenversicherung.
Ihr Martyrium war Schwert und Geißel
Gervasius und Protasius, die Stadtpatrone von Breisach und die Wirksamkeit der Reliquien bis zur Gegenwart. Von Thomas Fleckenstein