Wer sich erinnert, sucht das Gute. Er sucht es auch im Bösen, das er findet. Sorin Antohi, ein rumänischer Historiker, hat einen ausführlichen Bericht über seine Securitate-Akten veröffentlicht. Er beschreibt darin detailliert seine Anwerbung als Schüler und diverse Querelen einer wechselvollen Tätigkeit in den Fängen des kommunistischen Geheimdienstes Rumäniens. Trotz aller Detailfreude schafft er es auf 19 Seiten, keinen einzigen seiner Informanten-Berichte zu zitieren. Nach der Lektüre des Briefes ist man umfassend belehrt, aber kaum informiert. So dass das Mea Culpa am Schluss des Textes ganz im Sinn des Autors in Frage gestellt ist.