„Zwischen dem Christentum und dem Stalinismus bestehen unversöhnliche Gegensätze“, schrieb der polnische Dichter, Weltbürger und Nobelpreisträger Czeslaw Milosz (1911–2004), dessen Geburtstag sich in diesem Jahr im Juni zum 100. Mal jährt, in seiner großartigen Totalitarismus-Analyse „Verführtes Denken“ (1953). Über 50 Jahre später hat nun die polnische Dichter-und-Schriftsteller-Legende, Jaroslaw Marek Rymkiewicz (75) einen weiteren unversöhnlichen Gegensatz ausgemacht: Den Gegensatz zwischen der aktuell größten polnischen Zeitung, der liberalen „Gazeta Wyborcza“, und der polnischen Kultur.
„Hass auf das Kreuz“
Der polnische Dichter Jaros³aw Marek Rymkiewicz und Polens größte Zeitung streiten vor Gericht. Von Stefan Meetschen