Ist es sinnvoll, sich noch an die alten Gottesbeweise zu halten? Der amerikanische Philosoph Edward Feser vom Pasadena City College in Kalifornien hat die Frage selbst durchlebt. Er selbst war Atheist, bis er mit den Gottesbeweisen in Berührung kam und im Studium merkte, dass die Standardeinwände und Vorurteile bei genauerem Hinsehen unhaltbar waren.
Notwendigkeit
Als er sich dann die Beweislage bei Aristoteles, Plotin, Augustinus, Thomas und Leibniz anschaute, sah er ein, dass es ein notwendiges Wesen geben muss, in dem alles Zufällige seine Erklärung fand. So verschieden die Ansätze auch waren, kamen sie doch zum selben Ziel, nämlich zu einer notwendig existierenden Ursache, also zurErkenntnis, dass Gott existiert. Fesers Buch „Fünf Gottesbeweise“ (Editiones Scholasticae, 2018) ist daher auch im Gefecht mit Atheisten von großem Wert, weil Feser deren Rhetorik kennt und darauf eingeht.
Feser liefert also rational und emotional die Erklärung für die Gottesbeweise. Er kann damit auf Pascal reagieren, der meinte, die „Beweise „liegen dem menschlichen Denken so fern und sind so verwickelt, dass sie kaum zu Herzen gehen“. Feser ist das lebendige Beispiel dafür, dass sie doch auch zu Herzen gehen. DT/ari
Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost, warum die alten Gottesbeweise immer noch sinnvoll sind.