Wer die weltweite Verbreitung der voluminösen „Nanas“, diesen im doppelten Wortsinne ausufernden Frauenfiguren der Französin Niki de Saint Phalle, für einen poppigen Flucht- und Tiefpunkt unserer Kunstwelt hält, einer Welt also, die schon lange den griechisch-abendländischen Sinn für Maß und Mitte verloren hat, der sollte – zumindest was die grellbunten Signalfarben dieser postmodernen Urmütter angeht – die Ausstellung „Bunte Götter. Die Farbigkeit antiker Skulptur“ nicht versäumen. Denn so unverhohlen farbenfroh wie jede Nana war die Antike ganz gewiss auch.
Für Goethe gehörte weißer Marmor zum Kampf gegen Christen
Die bunten Götter der Antike in einer Ausstellung im Pergamonmuseum auf der Museumsinsel Berlin Von Ingo Langner