Menschen brauchen Geschichten um zu leben – und das von Kindesbeinen an. Das dürfte auch einer der anthropologischen Gründe dafür sein, warum große Erzählungen nicht aussterben, allem Gerede von ihrem Ende zum Trotz. Natürlich: Die wichtigste Gegenwartsnarration, die über die Macht globaler Entwicklungen und den Klimawandel, elektrisiert weniger als ihre ideologischen Vorgängerinnen. Dazu ist sie zu abstrakt. Sie liegt auf einer Linie mit einem Trend, der schon seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges unübersehbar ist: dem Verschwinden mächtiger Götter. Besonders in seinem Essay „Wissenschaft als Beruf“ konstatierte der Soziologe Max Weber kurz nach dem Ersten Weltkrieg: Die Wissenschaft könne bei aller Deutungshoheit ...
Fahler Glanz des Volkes
Die große Gegenwartserzählung „Populismus“ verdient auch aus christlicher Perspektive eine differenzierte Bewertung. Von Felix Dirsch