Es ist lange her, dass ich eine philosophische Vorlesung des Professors Alfred Schmidt in Frankfurt hörte. Er war ein großer Marx-Kenner, kam von Adorno und Horkheimer her, den Frankfurter Schulhäuptern der „Kritischen Theorie“, und wurde irgendwann auch Freimaurer. Frappierend war seine geistvolle und immer vollendet formulierte Rede, bei der man leicht vergessen konnte, dass er im Grunde wohl keine eigenen Gedanken von Belang entwarf; es mag sogar sein, dass die legendäre Flüssigkeit seiner frei gesprochenen Darlegungen („druckreif“) gerade darin ihren Grund hatte, dass er sich an das in seinen Kreisen Geltende hielt.
ExerCITIUM: Ein gutes Gewissen ist möglich
Manche meinen, das Gewissen müsse immer ein schlechtes sein. Wirklich? Die katholische Kirche sieht es anders.