Bis Anfang der neunziger Jahre gab es für manche Zeitgenossen zwei Sätze, in denen sich angeblich das ganze Elend und die ganze Weisheit des schrecklichen, mörderischen 20. Jahrhunderts zusammenfassen ließen: „Bei Hitler ist nicht alles schlecht gewesen“ und „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“. Den ersten Satz muss man wohl dem zuschreiben, was für gewöhnlich „Volkes Stimme“ genannt wird. Der zweite stammt aus der Feder von Theodor W. Adorno. Der deutsche Philosoph hat ihn in seinen „Minima Moralia“ veröffentlicht, die er „Reflexionen aus einem beschädigten Leben“ nannte.