Sich seiner Schuld und Verantwortung zu stellen oder aber zu versuchen, sie so lange zu verdrängen, bis man irgendwann einmal doch darauf gestoßen wird: Darum ging es bei einem Dokumentarfilm des Norddeutschen Rundfunks, den die ARD am vergangenen Sonntag ausgestrahlt und damit ein scheinbar unantastbares Tabu gebrochen hat. „Ich habe abgetrieben – Mein Leben mit dem Tabu“ berichtete ungewohnt direkt und eindringlich, zugleich aber zurückhaltend und einfühlsam anhand zweier Fallbeispiele, wie zwei Mütter Jahre oder gar Jahrzehnte nach einer Abtreibung den Tod ihrer ungeborenen Kinder verkraftet haben. Der Film von Dagmar Holtz geht tief unter die Haut.
„Es war die falsche Entscheidung“
Eine zu späte Erkenntnis in der ARD-Dokumentation: „Ich habe abgetrieben – Mein Leben mit dem Tabu“. Von Katrin Krips-Schmidt