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Endlich: Pornoriese PornHub steht wegen illegaler Sexvideos am Pranger

Auf der Pornografiewebsite PornHub finden sich massenhaft Videos von Mädchen und Frauen, die der Veröffentlichung nicht zugestimmt haben. Doch nun wächst der Druck auf den Anbieter. Und bei PornHub scheint ein Einlenken stattzufinden.
Diskussion um Pornhub
Foto: Imago Images | Von den 13,5 Millionen Clips sind jetzt nur mehr 2,9 Millionen übrig. Außerdem hat die Pornoplattform angekündigt, nur noch Inhalte von verifizierten Nutzern zu erlauben.

Menschen, die in Pornos mitwirken, sind Stars, die mit ihrem Job viel Geld machen. Glaubt man. Dabei gab die weltgrößte Pornografie website PornHub, die man als die Pornoversion von YouTube bezeichnen kann, bekannt, dass „Amateur“ der am häufigsten eingegebene Suchbegriff im Jahr 2019 war. Der Anbieter meint darin die „Botschaft“ zu erkennen: „Jeder kann ein Pornostar sein!“

PornHub profitiert von Missbrauch und Ausbeutung

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Die Frage ist, ob sich die zahlreichen Mädchen und Frauen, die der Herstellung und Verbreitung von Nackt- oder Sexvideos nicht zustimmten und deren Videos dennoch gegen ihren Willen auf Pornhub landeten, als „Pornostars“ fühlen. Es sind Szenen, die trotz Klage und Protest der einzelnen Frauen auch Jahre später auf der Internetseite abrufbar sind und die das Leben vieler der Betroffenen zerstörten. Auf der Pornoplattform kann jeder Videos hochladen. Leider sind in den Clips nicht nur Pornodarsteller oder freiwilligen „Laien“ zu sehen, sondern Minderjährige, die vergewaltigt werden oder Frauen in Umkleidekabinen, die mit verdeckter Kamera gefilmt wurden. Unter Suchbegriffen wie „girls under 18“ oder „14yo“ lassen sich über 100. 000 Videos finden.

Nun hat ein Artikel mit dem Titel „Die Kinder von Pornhub“ der New York Times eine Lawine ausgelöst. Dieser geht der Frage nach, warum es die kanadische Politik noch immer erlaubt, dass das Unternehmen Pornhub, welches den Hauptsitz in Toronto hat, ungestört von Missbrauch und Ausbeutung profitieren kann. Die Reaktionen auf den Artikel waren überwältigend: PayPal sowie die Kreditkartenkonzerne Visa und Mastercard stellten ihre Dienstleistungen für Pornhub ab. Der Druck scheint Wirkung zu zeigen. Das Unternehmen löschte einen Großteil seiner Videos. Von den 13,5 Millionen Clips sind jetzt nur mehr 2,9 Millionen übrig. Außerdem hat die Pornoplattform angekündigt, nur noch Inhalte von verifizierten Nutzern zu erlauben. Pornhub scheint verstanden zu haben: Die tausenden ausgebeuteten Mädchen wollen keine Pornostars sein!

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Themen & Autoren
Emanuela Sutter

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