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„Eine unbestechliche wie großherzige Gelehrte“

Zur Verleihung des Augustin-Bea-Preises an die Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz.
Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz hat den Augustin-Bea-Preis erhalten.
Foto: Elisabeth Fürst | Die Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz hat den Augustin-Bea-Preis erhalten.

Die Religionsphilosophin Professor Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz hat den Augustin-Bea-Preis erhalten.  Den Preis verleiht die „Internationale Stiftung HUMANUM“, mit Sitz in Lugano in der Schweiz; Kardinal Augustin Bea (1881–1968) hatte das Protektorat der Stiftung inne und leistete im Auftrag von Johannes XXIII. entscheidende Vorarbeit für das Konzilsdokuments „Nostra Aetate“, das das Verhältnis der Kirche zum Judentum neu definierte. 

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Gottesfrage wach halten

Im würdigen Rahmen des Bamberger Hotels Residenzschlosses betonte Wolfgang Spindler OP, der Präsident des Stiftungsrates der Stiftung HUMANUM, in seiner Begründung der Preisverleihung die Leistung der Philosophin, „das alle Zeiten überwölbende Humanum in seinem unabweisbaren Bezug zur Gottesfrage auf den Marktplätzen der wissenschaftlichen, gesellschaftlichen  und kirchlichen Öffentlichkeit wachzuhalten“. Und er fügte hinzu: „Wir ehren das Werk einer unbestechlichen wie großherzigen Gelehrten. Wie im Fest, manifestiert sich in ihrem Werk eine Zustimmung zur Welt im Sinne von Josef Pieper, getragen von der Überzeugung von der Gutheit des Seins, das nicht auf Zufall, sondern auf Gottes freier Schöpfung beruht.“

Lange Lehrtätigkeit

Wie der Laudator Professor Harald Seubert (Basel) zeigte, ist Gerl-Falkovitz zutiefst von der Vernunftanlage im Menschen überzeugt und lebe ein „mäeutisches Gesprächsvertrauen“, mit dem sie ihr Gegenüber zu eigener Erkenntnis führen wolle. Leitend für ihr Denken sei neben Edith Stein und Romano Guardini auch das Pontifikat von Benedikt XVI. Über literarischen Zugänge zur Geschichtsdeutung bei Gerl-Falkovitz hielt Barbara Hallensleben, ordentliche Professorin für Dogmatik und Theologie der Ökumene (Universität Fribourg), ihren Festvortrag.

Die 1945 geborene Professor Gerl-Falkovitz hatte eine jahrelange Lehrtätigkeit an den Hochschulen und Universitäten in München, Tübingen, Bayreuth, Weingarten, Heiligenkreuz und Dresden ausgeübt. Sie hob dabei das christlich-abendländische Denken hervor und wandte sich gegen ideologische Verzeichnungen des christlichen Dogmas durch gegenwärtige Weltanschauungen. DT/ari

Lesen Sie mehr über die Verleihung des Augustin-Bea-Preises an Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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