Nach der sogenannten „Abrechnungsliteratur“ der letzten Jahrzehnte, in der vor allem das mitunter problematische Vater-Sohn-Verhältnis literarisch aufgearbeitet wurde, sind auf der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt gleich drei Neuerscheinungen vertreten, die sich dem in Deutschland nicht gerade üblichen Genre des Familienromans zuordnen lassen. Nahezu noch bemerkenswerter ist die Tatsache, dass die Feuilletons der großen deutschen Zeitungen diese Publikationen recht wohlwollend registrieren: Die „Süddeutsche“ stellt unter der Schlagzeile „Im Schoße der Familie“ bei den neuen deutschen Romanen eine „Sehnsucht nach Herkunft und Heimat“ fest, während das „Zeit“-Literaturmagazin ...
Eine neue Sicht auf Eltern und Kinder
Die Familie kehrt in den Gegenwartsroman zurück – Nachbetrachtung zur Frankfurter Buchmesse. Von Katrin Krips-Schmidt