Die Hartz-IV-Debatte treibt mittlerweile seltsame Blüten. Die seltsamste ist wohl, dass weniger in der Sache, dafür umso mehr in plakativen Schlagworten argumentiert wird. Es herrscht eine gewisse, unterschwellige Empörung. Man weiß zwar nicht so recht, gegen wen sie sich richtet, aber die Hauptsache scheint zu sein, dass sie überhaupt da ist. Und da wird dann in der nervösen Berliner Luft gleich mal ein Schlagabtausch konstruiert. „Westerwelle legt nach – Merkel schlägt zurück“, heißt die Schlagzeile einer überregionalen Tageszeitung und es wird nahegelegt, dass auch Westerwelle auf Merkel reagiere. Dabei erscheinen die Stellungnahmen beider Politiker am gleichen Tag, man reagiert sozusagen pauschal und präventiv.