Vor 200 Jahren erschien Goethes Alterswerk „West-östlicher Divan“. Sechs Jahre zuvor erschien in einer Übersetzung von Joseph von Hammer-Purgstall „Der Divan“ des persischen Dichters Hafis. Dessen Aperçus passten wunderbar in das Denken des Weimarer Dichterfürsten. Folglich attestierte er seinem Kollegen aus dem 14. Jahrhundert eine „Übersicht des Weltwesens“ und betrachtete ihn fortan als „Zwilling“. Goethes „West-östlicher Divan“ ist aber mehr als eine lyrische Totenbeschwörung. Die Hommage an den Orient darf auch ohne Anflug politischer Korrektheit als poetisches Zwiegespräch über die Grenzen und Jahrhunderte hinweg gelten.
Würzburg
Ein poetisches Zwiegespräch
Goethes "West-östlicher Divan" wird 200 Jahre alt - und bleibt vielseitig deutbar.