Jedes Gemeinwesen wird bestimmt durch einen öffentlichen Sprachstil. Er zeigt, welche Ideologien und Interessen nicht unbedingt für die Mehrheit der Bevölkerung, zumindest aber für die Meinungsmacher nachhaltig sind. Das erklärt, warum der Zugang zur Wirklichkeit nicht von „Vielfalt“ geprägt ist, obwohl dieser Ausdruck zu den politisch-korrekten Standardfloskeln gehört. Traditionell haben Kommunikationstheoretiker wie der US-Schriftsteller und Journalist Walter Lippmann, Lehrer der Demoskopin Elisabeth Noelle, von „Gatekeepern“ gesprochen, welche das Informationsangebot in ihrem Sinn kontrollieren. So einfach ist der übliche Konformismus, der schon längere Zeit zum Vorschein kommt, heute nicht mehr zu erklären. ...
Die Zunge schlägt links
Neue Sprachformeln und Tabus sind gegenwärtig: sowohl in der Medienlandschaft wie auch an den Universitäten gefährden linksideologisch gefärbte „Frames“ die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit. Das ist zunehmend eine Bedrohung für den Pluralismus. Von Felix Dirsch