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Die Unterwerfung ist längst im Gange

Wenn Muslime das Gefühl haben, ihr Prophet Mohammed könnte Ziel von Spott und Hohn sein, kann es gefährlich werden. Dabei wurden in den vergangenen Jahren zunehmend drastischere und sogar tödliche Drohkulissen aufgebaut. Die westliche Welt unterwirft sich diesem archaischen Benehmen.
Muslime verärgert
Foto: Suvra Kanti, imago-images | Symbolbild: Ähnlich wie hier in Bangladesh, kam es vor etwa einer Woche in Bradley in England zu Aufregung weil ein Lehrer im Unterricht Bilder Mohammeds gezeigt hatte.

Wenn die Passage über den Propheten Mohammed in Dantes „Göttlicher Komödie“ bei einer Übersetzung rausgekürzt wird, kann einen dies nachdenklich machen. Und nicht nur dies.

Zivilisationen sterben nicht, sie begehen Selbstmord“, formulierte einst treffend der britische Geschichtsphilosoph Arnold J. Toynbee, auch das Abendland ist davon nicht ausgenommen. In der nordenglischen Stadt Batley wurde aktuell ein Lehrer suspendiert, weil er wagte, Mohammed-Karikaturen in seinem Unterricht zu zeigen, wohl wissend und vielleicht auch gerade, weil der Anteil an Muslimen in der Bevölkerung dort sehr hoch ist. Zeitgleich vermeldet die Universität Oxford, die Werke von Mozart und Beethoven im Studiengang Musik vom Lehrplan zu nehmen, weil ihr Notensystem „kolonialistisch“ sei und diese „weiße, europäische Musik aus der Zeit der Sklaverei“ bei den farbigen Studenten „großes Leid“ auslösen könne.

Es ist die nackte Angst

Großes Leid empfinden nun auch die Herren Muslime, die vor der Schule in Bradley aber auch in den sozialen Netzwerken zu Protest gegen den namentlich genannten Lehrer aufrufen. Sie beklagen dessen große „Islamophobie“ und fordern Grenzen der Meinungsfreiheit. Schulleitung und Lehrer haben sich bereits pflichtbewusst in den Staub geworfen und ihre Fehler eingesehen. Oder treibt sie die nackte Angst?

Diese unangenehme Sache mit dem geköpften französischen Lehrer Samuel Paty im Oktober 2020 in Paris wird der einen oder anderen Lehrkraft auch in England noch in Erinnerung sein. Dieser hatte doch ebenfalls nahezu mutwillig verletzte islamische Gefühle provoziert, wie man den Verlautbarungen dauerempörter Muslime auf Straßen und im Internet vernehmen konnte. Ja, war er nicht gar selbst schuld, wie auch diese unmöglichen Karikaturisten aus der Redaktion von Charlie Hebdo?

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Wir sollten es also als verantwortungsbewussten Akt werten, geeignet der Enthauptung eines Verlagsleiters vorbildlich vorzubeugen, dass gerade in den Niederlanden eine zensierte Übersetzung von Dante Alighieris „Göttlicher Komödie“ erschienen ist, in der die Passage über den Propheten Mohammed, der im Hölleninferno schmort, kurzerhand rausgekürzt wurde. Die Übersetzerin verteidigt sich, man habe nicht „unnötig“ Gefühle verletzen wollen, die Passage zu Mohammed sei „besonders verächtlich“ gewesen. Ja, jemand hätte den lieben Dante da mal rechtzeitig zur Raison rufen sollen, bevor er starb und sein Grab in Ravenna nun stattdessen ständig bewacht werden muss, weil gefühlsverletzte Islamisten auch über den Tod hinaus noch ihr eigenes Inferno mit ihm planen.

Europa schätzen die abendländische Zivilisation nicht mehr

„Die Unterwerfung“ nannte der französische Autor Michel Houellebecq seinen im Paris von 2022 spielenden Roman über die schleichende Islamisierung Frankreichs. Die Übernahme Europas benötigt bei ihm keine Gewalt. Die säkulare Gesellschaft ohne Halt, Glaube und Rückgrat weicht bei ihm freiwillig und opportun dem sanften Druck zahlungskräftiger orientalischer Investoren und Immigranten. Und so eine Zweitfrau ist doch auch für den europäischen Mann eine sympathische, kulturelle Bereicherung. Man kann dem sich ausbreitenden Islam in Europa nicht den Vorwurf machen, dass er dabei nicht auf Glauben, Grenzen und Gegner, sondern auf weiße Flaggen trifft.

Es ist vorauseilender Gehorsam und nicht feindliche Übernahme, wenn sich muslimische Scharia-Regeln in der großen Leere breit machen, die eine übersättigte und doch sinnentleerte Gesellschaft ihnen bietet. Die Unterwerfung hat auch in Deutschland längst begonnen. Die Vermeidung der Konfrontation mit kritikwürdigen Glaubenssätzen des Islams geht zudem Hand in Hand mit der mutwilligen Selbstzerstörung von Kultur und Tradition. Der Islam kann seelenruhig Popcorn-kauend zusehen, wie hypersensible Aktivisten, Medien und Politiker sich an der Demontage der Katholischen Kirche als vermeintlichem Endgegner abarbeiten.

Selbst LGBT müssten erkennen, wo ihr Feind sitzt!

Es wird dem einen oder anderen LGBT-Aktivisten aber wohl erst nach getanem Werk auffallen, dass man die Debatten über Gender, Frauenbild und Homoehe nicht mit längst weichgeklopften Bischöfen hätte führen müssen, von denen man höchstens noch ein Stoßgebet zu befürchten hat, sondern mit jener Religion, die diese Debatten gerne auch mitten in Europa mit Macheten beendet.

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