Es war die große Utopie des neunzehnten Jahrhunderts und die Katastrophe des zwanzigsten: die Heilung von Krankheit, Leid und Tod nicht mehr der zukünftigen Vollendung anzuvertrauen, sondern das Paradies im Namen der Menschlichkeit mit den Mitteln der Naturwissenschaft auf der Erde zu errichten. Doch obwohl der Lebensstandard im einst christlichen Abendland derzeit tatsächlich unvergleichlich viel höher liegt als in allen vorherigen Epochen, scheint das Streben nach Glück im allgemeinen Bewusstsein gescheitert: nur selten dürften das Weltbild und die Erlösungssehnsucht einer Mehrzahl von Menschen derart verdüstert gewesen sein wie in der Gegenwart.
Die Sterne entpuppen sich als Taschenlampen
Neue Blicke auf einen „Traum“: Mit der Ausstellung „Paradies“ im Diözesanmuseum Freising suchen zeitgenössische Künstler nach einem Gegenbild zur Gegenwart