Der Wahlkampf um das Weiße Haus geht auf die Zielgerade, und in besonderer Weise wird die außergewöhnliche Rolle deutlich, die die Religion dabei spielt. Obwohl Religion und Staat in den USA verfassungsrechtlich fein säuberlich getrennt sind, wäre ein religionsloser Präsidentschaftskandidat undenkbar und unwählbar, sei er Republikaner wie John McCain oder Demokrat wie Barack Obama. Letzterer nutzt seine öffentlichen Auftritte, beispielsweise in Berlin, um quasi-prophetisch ein Amerika der Zukunft an die Wand zu malen, das weder Not noch Armut, weder Gewalt noch Unfriede zu fürchten braucht und dem jeder Bürger gleich viel wert ist.