Die Argentinier sind ein Lesevolk: Gelesen wird in der U-Bahn, im Park und vor allem in den unzähligen Cafés und Bars. Die Buchhandlung El Ateneo Grand Splendid auf der Avenida Santa Fe in Buenos Aires ist eine der schönsten der Welt, man durchstöbert die Regale im Parkett des ehemaligen Theaters und lässt sich zur Lektüre in der Cafetería auf der früheren Bühne nieder, auf der schon Carlos Gardel gesungen hat.
„Die fremden Leiden“
Die Argentinier sind ein Lesevolk. Als Gastland der Frankfurter Buchmesse vom 6. bis 10. Oktober wollen sie zeigen: Ihre Literatur ist nicht allein die des Jorge Luis Borges. Bemerkenswert, dass zunehmend Werke in den Regalen der Buchhandlungen stehen, die die Linke Argentiniens der siebziger Jahre entmystifizieren. Gleichwohl verdrängt das nicht die Bücher, die die Militärdiktatur der achtziger Jahre aufarbeiten. Von Susanne Franken