Andreas Knapp ist in mehrfacher Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung. Als Lyriker führt er das gängige Klischee, Lyrik sei die am schlechtesten zu vermarktende Literaturgattung, ad absurdum, gäbe es doch in der gesamten Bundesrepublik durchgängig nur etwa 1 300 Leser für Gedichte. Es gab Ausnahmen, beispielsweise Erich Fried mit seinen Liebesgedichten. Aber in der Sparte „Geistliche Lyrik“ gibt es nur wenig Vergleichbare: Kurt Marti, der Schweizer Poet, der im Februar 2017 mit 96 Jahren in seiner Geburtsstadt Bern gestorben ist. Auch er war Pfarrer, evangelischer Pastor. Auch Dorothee Sölle (1929–2003) wäre hier zu nennen mit ihrer „Theopoesie“.
Feuilleton
Dichter in Gottes Weinberg
In der Stille auf den Klang der Wörter hören: Andreas Knapp. Von Ilka Scheidgen