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Der Sohn Gottes ist das größtmögliche Vorbild

Kampagnen gegen die Kirche sind en vogue. Viele Katholiken befinden sich deshalb im Kampfmodus. Man darf sich aber nicht blenden lassen.
Jesusstatue unter Kreuz
Foto: Nicolas Armer (dpa) | Dadurch, dass wir Christen im Sohn Gottes das größtmögliche Vorbild haben, sollten wir von Natur aus unempfindliche gegenüber den Verlockungen des falschen Personenkultes sein.

Der katholische Journalist Rudolf Gehrig warnt in einem Beitrag für die „Tagespost“ vor einem falsch verstandenen Personenkult und „subjektiver Wahrnehmung“ in der Kirche: „Auch heute reißen die Medienberichte über die Verfehlungen der Kirche nicht ab. Mancher Artikel ist reißerisch und unfair. Viele Katholiken befinden sich deshalb im Kampfmodus.“ Doch: „Gerade weil viele Heilige unter übler Nachrede litten, liegt die Versuchung nahe, hinter jedem Vorwurf eine Hetzkampagne zu vermuten. Besonders, wenn man der beschuldigten Person gerade im geistlichen Leben so viel verdankt.“

Schwere Vorwürfe

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Das kann stimmen, muss aber nicht. Schwere Vorwürfe gegen kirchliche Persönlichkeiten, die von ihren Anhängern bereits wie Heilige verehrt wurden, haben sich auch schon mal bestätigt.  
„Gerade in der heutigen Zeit, in der wir Christen so oft die Sittenlosigkeit und den Relativismus beklagen, sollte es uns noch mehr als allen anderen darauf ankommen, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Jeder Missbrauchsfall beschädigt das Ansehen der Kirche, die wir so lieben.“

Von Natur aus unempfindlich

Was also tun? Rudolf Gehrig ist überzeugt: „Dadurch, dass wir Christen im Sohn Gottes das größtmögliche Vorbild haben, sollten wir von Natur aus unempfindliche gegenüber den Verlockungen des falschen Personenkultes sein. Nicht nur während der Kaiserzeit im römischen Reich, sondern auch während der Nazi-Herrschaft warnten deshalb viele Christen schon früh vor den katastrophalen Folgen solcher menschenfeindlichen Ideologien. Diese gesunde Skepsis gegen jede Art von ungesundem Personenkult sollten wir uns bewahren, vor allem auch in den eigenen Reihen. Schon allein der Kirche zuliebe.“

DT/mee

 

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