Stalingrad, Winter 1942/43. Eine Szene wie aus dem Kriegsfilm „Hunde, wollt ihr ewig leben“: Aus einem brennenden Haus wird ein Klavier getragen. Unversehrt. Ein Wehrmachtssoldat beginnt mitten auf der Straße darauf zu spielen. Angeblich Beethovens Appassionata! – Bilder wie diese gehören zum „Mythos“ Stalingrad. Man mag diese Szene berührend oder zynisch finden, sie ist mehrfach überliefert und es kursierten immer auch Namen, wer dieser Pianist gewesen sein könnte: Einer davon ist Max Jobst, ein damals 34-jähriger Komponist, Absolvent der der Regensburger Kirchenmusikschule und der Münchner Akademie für Tonkunst. Jobst sollte Stalingrad nicht überleben.
Der Pianist von Stalingrad
Mit „Ein Mensch“ schuf Max Jobst 1939 noch Humanismus, dann fiel er in der Schlacht. Von Michael Kohlhäufl