Im Frühjahr 1979 reiste Helmut Kohl erstmals zum neuen Papst Johannes Paul II. nach Rom. Der damalige Oppositionsführer im Bundestag kannte Karol Woityla schon aus dessen Zeit als Kardinal von Krakau. Einmal hatte der Erzbischof Mainz besucht, wo der Pfälzer von 1969 bis 1976 Ministerpräsident gewesen war. Kohl erzählte bei der Audienz im Vatikan, dass seine 88 Jahre alte Mutter in Ludwigshafen im Sterben liege. „Zusammen haben wir für sie gebetet, und zum Abschied gab er mir einen Rosenkranz für sie mit“, berichtet Kohl im ersten Band seiner Lebenserinnerungen. Bei der Heimkehr wartete die Mutter schon im Krankenhaus; ein Bild aus der Zeitung mit ihrem Sohn und dem Papst stand auf ihrem Nachttisch.