Die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen beherrscht unsere Gegenwart, sagen die Philosophen. Mit dem sperrigen Ausdruck beschreiben sie recht Einleuchtendes. Während beispielsweise das 21. Jahrhundert die Unterschiede zwischen den Nationen in Europa allmählich verschleift, was durch einen großen gemeinsamen Markt ohne Handelsschranken und eine gemeinsame Währung wie den Euro vorangetrieben werden soll, ist in dem gleichen Europa gleichzeitig ein politischer Nationalismus zu beobachten, der sich aus dem Denken des 19. Jahrhunderts speist, der politisch auf Abgrenzung und ökonomisch gleichsam den Geist der Schutzzollpolitik setzt.