Es ist leicht, auf jemand zu treten, der am Boden liegt, doch manchmal lohnt sich das Niederknien, um auf unverhoffte Schätze zu stoßen. Bei Deutschlands bestem TV-Moderator Thomas Gottschalk, der mit seiner Vorabend-Talk-Sendung „Gottschalk live“ seit ein paar Wochen in der Todeszone der ARD agiert, ist es so. Denn: Mag die Quote, die bei einem öffentlich-rechtlichen Sender doch eigentlich nicht das entscheidende Kriterium sein darf, auch schlecht sein, mögen Werbekunden und sich zur Medienkritik berufen fühlende Journalisten über das neue Format einen Aufstand entfachen – der 61-jährige Entertainer mit den schlesischen Familienwurzeln absolviert von Montag bis Donnerstag eine Leistung, die sich sehen lassen kann.
Der gläubige Thomas
Warum „Gottschalk live“ für Katholiken ein Hit ist. Von Stefan Meetschen