Fünfzehn Jahre ist es her, dass der bulgarische Schriftsteller Georgi Gospodinov mit seinem mittlerweile in dreizehn Sprachen übersetzten „Natürlichen Roman“ als Erzähler debütierte, jetzt hat der 46-Jährige einen neuen Roman veröffentlicht, der den schönen Titel „Physik der Schwermut“ trägt und aus zahlreichen kurzen poetischen Kapiteln, skurrilen Einfällen und Abschweifungen komponiert ist. Eine stringente Handlung und handelnde Personen sind darin nur rudimentär auszumachen, es sei denn, man erweitert den Genrebegriff und die literaturwissenschaftlichen Definitionen.
Dem Minotaurus auf der Spur
Der Roman „Physik der Schwermut“ von Georgi Gospodinov kreist um Empathie und Vergänglichkeit. Von Stefan Meetschen