Eines seiner meisterlichsten Marienbilder widmete der neunzigjährige Marc Chagall der „mutterlosen Christenheit“. Das schmale doch überaus dichte und gedankenreiche Marien-Buch von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz bewegt sich auf einer ähnlichen Höhe. Es vermeidet den Überschwang, weil das wirklich Große solchen Überschwang nicht brauche. Ein Leitfaden bei Gerl-Falkovitz ist es, sich vor der Überfülle der Symbole, die auf Maria bezogen wurden, nicht zu fürchten, ebenso wenig wie vor der Berührung von Theologie und Volksfrömmigkeit, zu der es im Blick auf Maria immer wieder kommt. Nach Ida Frederike Görres besteht die „eigentliche Schwierigkeit aller Marienverehrung (darin)…, dass wir zugleich so viel und so wenig ...
Dem Geistwort des Engels gewachsen
Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz über Zeugnisse der Marienverehrung, die bis in die Postmoderne reichen. Von Harald Seubert