Eine Gesellschaft, in der Bücher zugunsten der Sterbehilfe zu Bestellern werden, wo Menschen zu Beginn und zum Ende ihres Lebens durch Makellosigkeit eine Art „genetischen Freispruch“ erwirken müssen und die ein nicht mehr gesundes Leben als ein wertloses weil unproduktives Leben empfindet, stürzt ihre Kranken unweigerlich in eine schlimmstenfalls im Suizid mündende Verzweiflung: Der Freiburger Philosoph und Arzt Giovanni Maio deckte gleich zu Beginn der unter dem Titel „Annehmen statt Machen. Für eine neue Kultur der Sorge am Ende des Lebens“ im Bonner Universitätsklub stattfindenden 11. Joseph-Höffner-Vorlesung die Gefahren der den Zeitgeist prägenden Ideologie auf.
Das Sterben als Teil der eigenen Biographie annehmen
Wertschätzung für die Sterbenden: Die 11. Joseph-Höffner-Vorlesung plädiert in Bonn für eine neue Kultur der Sorge am Ende des Lebens. Von Matthias Bürgel