Sie ist ein Urmythos der Moderne: Die Geschichte um Dr. Jekyll und seinem ins Monströse gekehrten Alter Ego Mr. Hyde. Mit Robert Louis Stevensons Novelle von 1886 ist die der wohl bekanntesten Persönlichkeitsspaltung, die zur Chiffre für den faustischen Kampf des Menschen zwischen Gut und Böse, Abgrund und Moral im 20. Jahrhundert heranreifen sollte. Bemerkenswert erscheint, dass gerade nach der Jahrtausendwende dieses Krankheitsbild immer wieder verstärkt ins Bewusstsein der Filmemacher getreten ist. Worin besteht die Erklärung für das auffällige Faszinosum am dissoziierten Ich?
Das Kino der Verfehlten
Verschwörungstheorien, aufziehende Stürme und das kranke Ich – Über die Schizophrenie als filmisches Medium. Von Björn Hayer