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Das digitale Klassenzimmer kommt ins Flüchtlingscamp

Der Jesuit Peter Balleis sieht große Chancen in der Digitalisierung für die weltweite Bildung. Durch das "Jesuit Worldwide Learning"-Programm lernen Studierende vom Irak bis Kenia in Flüchtlingscamp kritisches Denken.
Digitales Lernen in Flüchtlingscamps
Foto: JBL - C. Bathany | Seit einigen Jahren schon bringen die Jesuiten via Online-Kursen das digitale Klassenzimmer in die Flüchtlingscamps dieser Welt.

Der Jesuit Peter Balleis sieht große Chancen in der Digitalisierung für die weltweite Bildung. „Die Digitalisierung macht es möglich, dass wir an jeden Ort der Welt die Universität bringen können, um dort Menschen zu helfen, ihre Situation zu transformieren“, sagt Balleis gegenüber der „Tagespost“.

Seit einigen Jahren schon bringen die Jesuiten via Online-Kursen das digitale Klassenzimmer in die Flüchtlingscamps dieser Welt. „Jesuit Worldwide Learning“ nennt sich das Programm, das Flüchtlingen im Irak, in Syrien, in Afghanistan und in afrikanischen Ländern wie Kenia und Malawi die englische Sprache und Höhere Bildung ermöglicht.

"Bildung bereitet Flüchtlinge auf die Rückkehr vor"

„Bildung bereitet Flüchtlinge auf die Rückkehr und den Wiederaufbau ihres Landes vor und stabilisiert das Leben der von Flucht und Trauma gezeichneten Menschen“, sagt Balleis, der seit 2016 der Präsident von JWL ist. „Das akademische Studium in Liberal Arts fördert das kritische Denken und formt verantwortliche Führungskräfte für das Leben im Camp und für die Rückkehr.“

Bildung und insbesondere Höhere Bildung von Führungskräften sowie verantwortlichen Menschen sei der Weg, um diesen von Konflikten zerrissenen Ländern eine neue Zukunft zu geben. Flüchtlinge hätten am eigenen Leib und Leben die katastrophalen politischen Entscheidungen, die von Macht-, Hab- und Ehrsucht getrieben sind, erlitten. Häufig hätten sie die höchste Motivation, es einmal als verantwortliche Führungskräfte besser zu machen.

In Flüchtlinge investieren bedeutet Fluchtursachen zu bekämpfen

„In Flüchtlinge zu investieren ist der beste Weg, die Ursachen von Flucht und Vertreibung zu beheben“, meint Balleis. „Dies gilt nicht nur für die Flüchtlinge in ihren Herkunfts- und Nachbarländern, sondern für alle Flüchtlinge in Deutschland.“ Deswegen unterstützt auch der bayerische Landtag unter dem Vorsitz der Landtagspräsidentin Barbara Stamm mit allen Fraktionen des Landtags die Initiative.

DT/bwi

Wie Flüchtlinge durch digitales Lernen auf die Rückkehr in ihre Heimat und den Wiederaufbau vorbereitet werden: Den kompletten Beitrag von Peter Balleis SJ lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der "Tagespost" vom 9. August. Kostenlos erhalten Sie diese Ausgabe hier.

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