Wahrscheinlich war es sein Glück, dass er nichts gelernt hatte. Wem keine Regeln eingehämmert wurden, der bricht sie ohne Scheu. So konnte sich Willy Fleckhaus frei entfalten, über sämtliche Konventionen hinausdenken und schließlich die gedruckte und damit ja auch ein Stück weit die reale Welt neu erfinden. Für die pubertierend blasse Bundesrepublik war der 1925 geborene Designer so etwas wie ihr Art Director. Das bringt der Publizist und Kurator Hans-Michael Koetzle nun im Münchner Museum Villa Stuck in Erinnerung. Und das war keine leichte Übung. Fleckhaus, der pausenlos werkelnde Augenmensch aus dem rheinischen Velbert, wollte seine Zeit nicht mit dem Archivieren der eigenen Arbeit verplempern. Lieber gab er Vollgas, deshalb ...
Bloß nicht kleckern
Willy Fleckhaus hat dem grauen Deutschland der Nachkriegszeit Farbe verpasst. Im Münchner Museum Villa Stuck erinnert eine spannende Ausstellung an den innovativen Designer. Von Christa Sigg