Wie christliches Denken den Kapitalismus durchdringt und durchdringen sollte: Antworten auf diese Frage kann abwägen, wer die Januar-Ausgabe der Zeitschrift mut – Forum für Kultur, Politik und Geschichte gelesen hat. Der Philosoph Professor Harald Seubert etwa reflektiert die Weltfinanzkrise der jüngsten Vergangenheit. Er erklärt sie im Kern mit dem Verlust christlicher Tugenden und damit als eine Nebenfolge gedankenloser Säkularisierung. Dort, wo der Glaube zum Erliegen kommt, „tritt nicht etwa, wie das Aufklärungszeitalter meinen mochte, die autonome Vernunft ins Recht, sondern Götzen“ – weshalb eine neue Klasse an zockenden Bänkern an den Finanzmärkten recht eigentlich Götzendiener sind.