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Auch die Jünger saßen hinter verschlossenen Türen

Die katholische Publizistin Monika Metternich zeigt in der kommenden „Tagespost“, wie man die Zeit der Corona-Krise spirituell überstehen und nutzen kann. „Corona stellt alle Werte auf den Kopf. „Soziale Distanzierung“ ist das Zauberwort der Stunde. Oder: Wer seinen Nächsten liebt, bleibt ihm fern.“
Coronavirus - Jerusalem
Foto: Sebastian Scheiner (AP) | Jerusalem: Der Platz vor dem Damaskustor in der Jerusalemer Altstadt ist menschenleer.

So einleuchtend angesichts der geradezu explosionsartige Verbreitung des bösartigen Virus diese Schlussfolgerung der Vernunft erscheine, das Herz widerspreche so vehement, dass es weh tun könne. Doch es gibt Hilfsmittel: Wenn man sich erst einmal damit abgefunden hat, dass heilige Messen vorübergehend  hauptsächlich über TV und Internet stattfinden müssen, sind der Auswahl keine Grenzen gesetzt: Man kann virtuell mit dem Papst in Rom, in einem beliebigen Dom, in Gemeindekirchen oder mit der Kinder-Aids-Station der Malteser in Südafrika heilige Messe feiern. Das Stundengebet der Kirche wird zudem von unzähligen Glaubensgemeinschaften und Klöstern zum Mitmachen übertragen, und riesige, überkonfessionelle Gruppen finden sich virtuell zum Gebet zusammen.“ 

Eine weltumspannende Gemeinde

Metternich ist überzeugt: „Das Wissen, dass unzählige Katholiken in aller Welt mit uns beten und Messe feiern, wird   jetzt, da dies „über die Bildschirme“ öfter betont wird, so richtig konkret. Eine weltumspannende Gemeinde. Unsichtbar und real wie der Virus, der unsere Gemeinschaft im Herrn nicht zerstören kann. Auch die klassische Hauskirche gehört dazu: Ein gemeinsam gestalteter Hausaltar, die Texte des Tages aus der Bibel (oder Kinderbibel) lesen, Fürbitten und gemeinsam ein Vater Unser beten, ein paar Lieder singen –  gerade mit Kindern eine schöne Alternative.“

Schließlich erinnert die bekannte Autorin an Verzichts-Phasen in der frühen Kirchengeschichte – man könne nun „ganz neu entdecken, dass auch die Jünger noch bis Pfingsten (!) hinter verschlossenen Türen saßen, trotz Auferstehung, und obwohl der Herr doch bereits durch verschlossene Türen und Wände zu ihnen gekommen war.“  

DT/mee

Monika Metternich über das spirituelle Potential der Corona-Krise. Lesen Sie die ganzen Text in der kommenden Ausgabe der Tagespost. Holen Sie sich das ePaper dieser Ausgabe

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