Das Staunen ist der Anfang des Philosophierens. Etwas als nicht selbstverständlich zu erachten und sich die Zeit zu nehmen, sich wundernd stehen zu bleiben, anerkennend, dass man eigentlich noch nichts verstanden hat: damit beginnt die Philosophie. Diesen Satz aus der Metaphysik des Aristoteles könnte man mit einiger Berechtigung auch auf die Theologie anwenden. Aller Anfang der Theologie nämlich war ein Ereignis. Und das staunende, es-nicht-fassend-könnende Betrachten der Ereignisse der Heilsgeschichte und der Versuch, sie rational irgendwie einzuholen, die zentrale Triebfeder der frühen theologischen Reflexion. Wenn die ersten ökumenischen Konzilien in ihren Bekenntnissen die fundamentalen Lehraussagen über Jesus Christus ...
Am Anfang ist das Staunen
Die einen schwören auf Buddha oder Mohammed, die anderen basteln an der Kirche – Am wichtigsten für die Menschheit ist die Menschwerdung Jesu. Von Johannes Hartl