War Österreich 1938 Adolf Hitlers erstes Opfer? Oder wurde der „Anschluss“ von einer jubelnden Volksmehrheit getragen? War der „Austrofaschismus“ der Wegbereiter des Nationalsozialismus? Oder leisteten die beiden Kanzler des Ständestaates erbitterten Widerstand gegen Hitlers Griff nach Österreich? Zwischen „Arbeitermörder“ und „Märtyrerkanzler“ Fragen wie diese sind in der Republik Österreich auch mehr als sieben Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs alles andere als aufgearbeitet. Sie werden trotz aller Großen Koalitionen der Zweiten Republik vielmehr tabuisiert, ja die beiden großen weltanschaulichen Lager bewegen sich immer weiter auseinander, „statt zu einer einhelligen ...
Alte Feindbilder, aktuelle Kontroversen
Die Zwischenkriegszeit ist in Österreich weiterhin parteipolitisches Minenfeld, durch das Gudula Walterskirchen souverän zu führen weiß. Von Stephan Baier