An Gymnasien soll der Synodale Weg zum Unterrichtsstoff werden. Dafür hat das Institut für Religionspädagogik der Erzdiözese Freiburg eine Broschüre mit Unterrichtsmaterialien herausgegeben („Synodaler Weg“, Sonderausgabe der Reihe „Themen im Religionsunterricht“ 2020). Die Deutsche Bischofskonferenz finanziert die Arbeitshilfe, die mit knapp 100 Seiten in einer Auflage von 12.000 Exemplaren gedruckt wird.
Wertung schon im Vorwort
Bereits im Vorwort heißt es wertend zur Krise der Kirche, „in deren Reihen in den vergangenen Jahrzehnten sexueller und geistlicher Missbrauch in ungeahntem Ausmaß begangen wurde und deren Strukturen den Missbrauch erleichtert und seine Ahndung erschwert haben“. Und Synodenmitglied Thomas Söding kommt zu einer pauschalen moralisierenden Entlarvung: „Die Kirche bleibt nicht wie sie ist. Sie muss aufbrechen, weil sie in Tausenden von Fällen Missbrauch begünstigt und gedeckt hat …“
Irritierende Aussagen
Und die Erfurter Dogmatikerin Julia Knop will gleich das kirchliche Priester- und Frauenbild, sexualethische Vorgaben und die Tabuisierung der Homosexualität auf den Prüfstand stellen. Die Materialien enthalten auch irritierende Aussagen wie die von Karlheinz Ruhstorfer: „Die Kirche zu gründen, lag Jesus selbst wohl fern.“ Auch setzt die Broschüre teils zu hoch an, wenn etwa der Synodalgedanke durch die gesamte Kirchengeschichte nachgezeichnet wird, womit Gymnasiasten wohl überfordert sind.
Michael Karger, der sich die Broschüre für die „Tagespost“ genau angesehen hat, kommt zu dem Fazit, dass Grundaussagen der katholischen Glaubenslehre gezielt geleugnet werden und der Bezug zur Lebenswelt der Schüler völlig fehlt.
DT/ari
Michael Karger hat sich die Arbeishilfe für den Religionsunterricht genau angesehen. Lesen Sie seine Analyse in der kommenden Ausgabe der Tagespost. Holen Sie sich das ePaper dieser Ausgabe kostenlos