Beichtgeheimnis in Australien gefährdet
Im Catholic Herald kommentiert Alexander Lucie-Smith den Plan der aus-tralischen Regierung, angesichts von Kindermissbrauchsfällen eine Meldepflicht für Priester zu verhängen, die nunmehr dazu gezwungen werden sollen, das Beichtsiegel zu brechen. Er schreibt: „Den Tugendwächtern unter den Gesetzgebern Australiens muss es großes Vergnügen bereiten, wenn sie sagen, dass die katholische Kirche nicht über dem Gesetz steht – doch diese Gesetzgebung wird dem Kinderschutz kaum helfen. Es würde einfach nur bedeuten, dass sich niemand, der jemanden missbraucht hat oder versucht war, es zu tun, mehr trauen würde, diese Angelegenheit mit einem Priester zu besprechen und noch weniger die Sünde im Sakrament der Versöhnung zu beichten.“ Ein australischer Priester habe ein sehr gutes Argument dazu angeführt: „Die einzige Möglichkeit, dass sie [die Bundesstaaten] erkennen könnten, ob das Gesetz befolgt würde oder nicht, besteht darin, Priester zu testen und in die Falle zu locken.“ Werden Vollzugsbeamte als Pönitenten auftreten und mit Tonbandgeräten in den Beichtstuhl gehen, in der Hoffnung, einen Priester zu finden, der den Kindesmissbrauch nicht meldet?, fragt der Autor. Solche Dinge seien bereits vorgekommen, wenn auch in einem anderen Zusammenhang. Außerdem, wie kann vor Gericht bewiesen werden, wenn ein Kinderschänder behauptet, er habe sein Verbrechen einem Priester gebeichtet? Wenn ein Priester das leugnen würde, stünde sein Wort gegen das des anderen. Doch eine Sache sei sicher: „Priestern ist das sehr wichtig und sie sind bereit, dafür ins Gefängnis zu gehen. Wenn der australische Staat so töricht ist, Märtyrer machen zu wollen, dann wird es dafür viele Kandidaten geben.“
Asylanten nicht willkürlich anlocken
Für „weitaus grausamer“ als die Asylpolitik von Trump hält der Spectator das Verhalten von Schleppern, Migranten in seeuntüchtigen Booten über das Mittelmeer zu locken. 2017 starben der Internationalen Organisation für Migration zufolge 3 116 Menschen bei ihrem Versuch, von Nordafrika aus europäische Länder über das Meer zu erreichen, 2016 waren es 5 143 Tote. Europäische Regierungen könnten nicht behaupten, dass sie für diese Tode nicht verantwortlich seien. Migranten nehmen das Risiko auf sich, weil in der überwiegenden Mehrheit der Fälle ihre Reise erfolgreich verläuft und sie – dank der EU-Migrationspolitik – vermutlich auch bleiben. Für jedes verlorene Leben im Mittelmeer gab es 2016 50 erfolgreiche Landungen, was einer Sterberate von zwei Prozent entspricht: „Bei 98 Prozent einer Chance, ein neues Leben auf einem wohlhabenderen Kontinent zu beginnen, sollte es keine Überraschung sein, dass so viele dieses Risiko auf sich nehmen. Doch“, so bemerkt das Magazin, „die Italiener hatten es jetzt satt – die Todesfälle sowie die logistische Bewältigung von 690 000 Menschen, die in den letzten Jahren an den italienischen Küsten ankamen. Vor zwei Wochen lehnte es Italiens neue Regierung ab, einem von Spenden finanzierten Schiff mit 630 Migranten an Bord das Anlegen in ihren Häfen zu erlauben.“ Schon vor Jahren habe der ehemalige Premierminister Großbritanniens David Cameron „die humanste Lösung für die Migrantenkrise“ erkannt: Man sollte „beträchtliche Geldsummen ausgeben, um Flüchtlingen in Lagern in der Nähe der am meisten betroffenen Regionen zu helfen und Asylsuchende direkt aus ihren Lagern aufzunehmen.“ Er meinte, dass „Großbritannien beim boomenden Geschäft des Menschenhandels keine direkte oder indirekte Rolle spielen sollte. Sobald ein Land jenen Aufenthalt gewährt, die an seinen Küsten landen, wird es unbeabsichtigt zum Partner von Menschenhändlern.“ Norwegen sei dem britischen Vorbild gefolgt und gibt Geld für ausländische Hilfsprojekte aus. Das Land betrachtet dies als „humanen Kompromiss, hilft, wo es kann, doch weigert sich, eine Industrie zu fördern, die Menschen schmuggelt“. Die Gruppe „United Against Refugee Deaths“ publizierte eine Liste von 34 361 Menschen, für deren Tod sie „die restriktive Politik der Festung Europa“ verantwortlich machte. Der Spectator stellt dazu fest: „Jeder über diese Tode ernsthaft Besorgte sollte sich fragen, ob diese nicht eher vom Gegenteil verursacht wurden: von einem System, das die Reise praktikabel macht, indem sie diejenigen akzeptiert, die sie durchführen.“
Muslime besiedeln Madagaskar
Der spanischen Sektion des internationalen katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“, Ayuda a la Iglesia Necesitada, gab der Erzbischof von Toamasina und Vorsitzende der Bischofskonferenz von Madagaskar, der am 29. Juni von Papst Franziskus zum Kardinal kreiert wird, ein Interview. Die Zeitung Christianophobie Hebdo übersetzte es. Erzbischof Désiré Tsarahazana beklagt darin die Islamisierung seines Landes: „Das Anwachsen des Islamismus ist [in Madagaskar] mit Händen zu greifen! Sie ist augenfällig! Es ist eine Invasion! Mit dem Geld der Golfstaaten und Pakistans kauft man die Leute: Es gibt junge Leute, die nach Saudi-Arabien gehen, um dort zu studieren, und wenn sie nach Madagaskar zurückkommen, üben sie die Funktion eines Imams aus.“ Einer dieser Imame war ein ehemaliger Seminarist. Er sagte, dass „das, was ihn angezogen hatte, das Geld war“. Es werde tatsächlich Druck ausgeübt. Der Würdenträger schildert die Situation im Norden des Landes: „Sie geben den Frauen Geld dafür, damit sie auf der Straße Burka tragen, um der Ausbreitung des Islams im Land Sichtbarkeit zu verleihen.“ In seiner Diözese „bauen sie überall Moscheen…, obwohl es nicht genügend Muslime gibt. Es gibt ein Projekt, das darin besteht, mehr als 2 600 Moscheen in Madagaskar zu errichten. Außerdem lassen sie wöchentlich Muslime aus der Türkei kommen, um sich niederzulassen.
Bombendrohung gegen Gender-Gegner
James Kirkup fragt im Spectator: „Warum bekommen Frauen, die über Gender diskutieren, Bombendrohungen?“ Voran gegangen war ein von der Gruppe „A Woman' Place UK“ organisiertes Treffen in Hastings. Die Frauen sind besorgt, wie sich Politik und öffentliche Debatte in Bezug auf Rechtsansprüche von Transgender-Menschen entwickelten. Zu ihrem Treffen wurde auf Twitter ein Bombenattentat angekündigt. Die Polizei von Sussex nimmt die Drohung ernst und leitete eine Untersuchung ein. „Die Zusammenkünfte von ,Woman's Place‘ sind oft Gegenstand von aggressiven Protesten von Leuten, die sagen, dass sie Transgender-Menschen repräsentieren. Was sagt das über die öffentliche und politische Debatte über Genderfragen aus“, so fragt Kirkup, „dass so etwas normal geworden ist und fast nicht beachtet wird?“ Denn, so stellt er fest, „Politiker und weite Bereiche der Medien schweigen. Wäre das auch der Fall, wenn irgend eine andere Gruppe oder Community derartigen Bedrohungen oder Einschüchterungen unterworfen würde?“ KKS
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