Bruder Konrads Ausspruch „Mein Buch ist das Kreuz“ deutet an, dass ihm demütige Frömmigkeit, Versenkung im Gebet und tätige Liebe wichtiger waren als Studien zu theologischen oder philosophischen Fragen. Er konzentriert sich ganz auf das Kreuzesgeschehen und stellt sich das Kreuz vor Augen, verliert es nicht aus dem Blick. Er hält es fest in der Hand, wie auf zahlreichen Bildern von ihm zu sehen ist. Ganz nah rückt er an das Kreuz heran und betrachtet den gekreuzigten Christus und damit das Mysterium der Erlösung. Dort wo mancher auf Porträts ein Buch hält und damit repräsentativ seine Bildung zur Schau stellt, dort hält Bruder Konrad das Kreuz.
Konrad von Parzham und Anselm von Canterbury
Heute wird in der Katholischen Kirche zweier Heiliger gedacht, die auf den ersten Blick unterschiedlicher kaum sein könnten: der Philosoph Anselm von Canterbury („Credo ut intelligam“) und der Klosterpförtner Konrad von Parzham („Mein Buch ist das Kreuz“).